Liebe Leserin, lieber Leser!
Erinnern Sie sich noch? Als Sie in den Kindergarten oder zur Schule gingen und Weihnachten vor der Tür stand? Die meisten von Ihnen haben sicher einen Wunschzettel für das Christkind geschrieben.
Eine schöne Tradition, die heute meine Enkelkinder fortführen. Voller Vorfreude warten sie auf den Heiligen Abend und die Geschenke.
Als Kind habe ich es nie verstanden, wenn meine Großeltern sagten: „Ich brauche keine Geschenke. Ich hab‘ ja alles.“ Heute geht es mir ähnlich: Die Dinge, die ich für meinen täglichen Bedarf benötige, kann ich mir selber kaufen oder im Internet bestellen. Ich muss nicht bis Weihnachten warten.
Doch bin ich tatsächlich wunschlos glücklich?
Ich denke zurück an meine Großeltern. Mit teuren Geschenken konnte ich sie damals nicht beeindrucken. Doch ein schönes selbstgemaltes Bild oder eine Bastelarbeit zauberte ein Glänzen in ihre Augen.
Heute empfinde ich bei meinen Enkeln ganz ähnlich. Vielleicht geht einem ja erst im Alter der Sinn auf für das, was im Leben wichtig ist.
Ausgesuchte Geschenke, eine schön dekorierte Wohnung und ein festliches Essen gehören zu Weihnachten dazu. Doch im Mittelpunkt steht die gegenseitige Zuwendung und Aufmerksamkeit.
Den Wunsch nach Liebe und Wertschätzung haben alle Menschen, ob reich oder arm, ob groß oder klein. Die Erfahrung, dass ein anderer an mich denkt, ist das wohl größte Geschenk. Es lässt sich nicht mit Geld kaufen. Es macht dankbar, glücklich und froh.
Das Weihnachtsfest, das wir jedes Jahr feiern, lebt von der Erinnerung an das erste Weihnachten. Am Heiligen Abend vor 2.000 Jahren
kam Gott in einem Stall in Bethlehem zur Welt. In einer dunklen Nacht hat er unsere Sehnsucht nach Liebe erfüllt und die Herzen froh gemacht.
„Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.“ (Lk 1,68)
Es grüßt Sie
Ihr Erik Zimmermann

