Oberkirn

Der Ort Oberkirn gehört zur Ev. Kirchengemeinde Rhaunen-Hausen-Sulzbach. Er gehört zur Verbandsgemeinde Herrstein-Rhaunen im Landkreis Birkenfeld. Das Dorf hat rund 330 Einwohner. Es gibt eine evangelische und eine katholische Kirche im Ort.

Kirchengeschichte

Der am Lauf des Kyrbachs gelegene Ort wurde 1335 als „Overkehr“ erstmals urkundlich erwähnt.

Oberkirn, das 1375 Sitz eines Amts des Grafen Friedrich von Kyrburg war, wurde bald darauf ins Hochgericht Rhaunen eingegliedert.

Kirchlich gehörte Oberkirn zum großen Kirchspiel Hausen, in dem es das Zentrum des Oberen Kirchspiels bildete. Oberkirn besaß eine seit dem 16. Jahrhundert bezeugte Filialkapelle, die als Grablege der Braun von Schmidtburg diente.

1560 wurde wie in Hausen auch hier die Reformation eingeführt.

Von 1689 bis 1793 wurde die Kirche simultan genutzt. Dann wurde sie nach Zahlung einer Abfindungssumme von 300 Gulden an die Katholiken evangelisch. Die Katholiken errichteten sich daraufhin eine eigene Kapelle im Ort.

Zu Anfang des 18. Jahrhunderts baute man die evangelische Kirche unter Benutzung älterer Bauteile um. Dieser Umbau prägt bis heute das Äußere.

Die Glocken stammen von 1862 und 1885. 1931/32 fand eine Renovierung der Kirche statt. 1956-1958 wurde das Kircheninnere erneuert.

Bei der Verwaltungsreform von 1969/70 wurden die Orte Lindenschied und Woppenroth vom Kirchspiel Hausen abgetrennt. Gösenroth und Laufersweiler hatten sich schon früher abgelöst.

Nachdem zunächst die Kirchengemeinden Hausen und Rhaunen fusioniert hatten, erfolgte die Fusion zur Kirchengemeinde Rhaunen-Hausen-Sulzbach.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche am Berghang oberhalb des Dorfes ist ein einfacher Saalbau auf verzogenem Grundriss mit breitem, weit heruntergezogenem Satteldach. Der flache dreieckige Chorabschluss ist beiderseits des Chorfensters fassadenartig ausgebildet und wird von einem verschieferten Dachreiter überragt. Die Umfassungsmauern sind wohl noch spätgotisch, an der Südseite befindet sich ein Spitzbogenportal.

An der Südmauer außen befindet sich die Grabplatte des 1573 verstorbenen Franz Braun von Schmidtburg aus rotem Sandstein. Die roh gearbeitete Bildnisfigur des gepanzerten Ritters steht in einer flachen Rundbogennische. Der Epitaph trägt die Umschrift:  „ANNO IM JAR 1573 HEUT DEN 20. MAI IST IN GOT VERSCHEIDEN DER EDLE UND ERUNVESTEN FRANTZ BRUN VAN SCHMITTBURCH DER SELLEN SI GOT GNADT:“.

Gemeindearbeit

Neben den regelmäßigen Gottesdiensten in Oberkirn gibt es einen aktiven Frauenkreis.

Literatur

Werner Schiel, 200 Jahre Katholische Kirche St. Markus Oberkirn 1797-1997. Aus: Oberkirner Chronik. Oberkirn 1997
Rolf Karbach, Die Dorfkirche in Oberkirn. Hier befand sich einst die Familiengruft der Brune von Schmittburg. In: Heimat zwischen Hunsrück und Eifel 34 (1986), Nr. 12
Otto Conrad, Aus der Geschichte der Dörfer Lindenschied und Oberkirn bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. In: Heimatkalender für den Landkreis Bernkastel 8 (1963), S. 87-90


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