Die Orgeln im Pfarrverbund

Der Pfarrverbund besitzt vier wertvolle Stumm-Orgeln. Die Familie Stumm hat rund 400 Orgeln über sechs Generationen in 180 Jahren gebaut. Die Stumms lebten in Sulzbach, wo sie auch ihre Werkstatt betrieben.

Die älteste erhaltene und datierte Stumm-Orgel steht in Rhaunen. Sie wurde 1723 von Johann Michael Stumm (1683-1747), dem Begründer der Stumm-Dynastie, geschaffen. 1977/78 hat die Fa. Klais in Bonn die Orgel restauriert. Außerdem erfolgte eine technische Rekonstruktion der Spiel- und Registertraktur. Es ist noch ein beachtlich hoher Bestand an Originalpfeifen vorhanden.

Die älteste erhaltene und datierte Stumm-Orgel in Rhaunen (Bild: Ernst-Christian Walter)

Ebenfalls von Johann Michael Stumm erbaut wurde die Orgel in Hottenbach. Hier gibt es im Kirchenarchiv eine Rechnung über „restierendes Orgelgelt“, dessen Erhalt Stumm quittierte. Möglicherweise handelt es sich dabei um eine Orgelreparatur. Das kleine Werk scheint älter zu sein als das in Rhaunen, ist aber nicht datiert. 1782 erfolgte ein Umbau der Orgel. 1904 baute Gustav Stumm in Kirn sie radikal um.

Die von Johann Michael Stumm erbaute Orgel in Hottenbach (Bild: Ernst-Christian Walter)

Seine letztes Werk stiftete Johann Michael Stumm 1746 seinem Heimatdort Sulzbach. Die für die kleine Kirche überdimensionierte Orgel könnte als Demonstrationsobjekt für die Kunden der Firma Stumm gedient haben. Um 1800 wurde das Pfeifenmaterial von französischen Soldaten geplündert. 1820 stellten die Stumms die Orgel wieder her. 1980-1982 restaurierte die Fa. Klais in Bonn die Orgel.

Das letzte Werk von Johann Michael Stumm von 1746 in seinem Heimatdort Sulzbach (Bild: Ernst-Christian Walter)

Die Orgel in Stipshausen von 1861 stammt aus der fünften Generation Stumm. Sie wurde durch Friedrich Carl Stumm und Georg Karl Ernst Stumm erbaut. Die Orgel, die zunächst auf einer Bühne über dem Altar stand, wurde 1955 auf die Westempore umgesetzt. 1986 wurde die Orgel durch die Fa. Weimbs in Hellenthal restauriert. Von ihr stammt auch der neue Orgelprospekt.

Die Orgeln in den übrigen Kirchen sind jüngeren Datums: Für Bollenbach wurde 1975 ein kleines Orgelpositiv bei der Fa. Bosch in Kassel gekauft, an dem sich die Gemeindeglieder finanziell beteiligten. Die Orgel in Oberkirn wurde 1977 von der Fa. Gustav Cartellieri in Wittlich gebaut, sie hat fünf Register, ein Manual und ein Pedal. Ein Jahr später, 1978, wurde auch in Hausen eine Cartellieri-Orgel aufgestellt. Hier war zeitweise die alte Orgel der Kirchengemeinde Lennep in Betrieb gewesen, die in den 1950er Jahren ins Bergische Land zurückkehrte.


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